Dieses Buch handelt von der Krise des zu Ende gehenden Jahrhunderts und Jahrtausends. Politiker wie politische Institutionen sind in Mißkredit geraten, Überzeugungen und Hoffnungen ins Schwanken gekommen. Aber Krisenzeiten bieten auch gute Gelegenheiten für neue Denkansätze wie den der italienischen Philosophinnengemeinshaft Diotima: „Am Beginn unserer gemeinsamen Untersuchung stand die Ahnung, daß wir in einer gesellschaftlichen und persönlichen Unordnung leben, die daher kommt, daß uns der Sinn für Autorität fehlt. Dies ist ein Gedanke, der üblicherweise konservativen, ja, sogar reaktionären Denkrichtungen entgegenkam. Unsere Untersuchung ging aber von der Entdeckung aus, daß wir zwischen
Autorität und Macht unterscheiden können und daß wir das symbolische Bedürfnis nach Autorität mit der Liebe zur Freiheit in Einklang bringen können“ – solange diese Übereinstimmung stärker ist als die Logik der Macht.
Ubersetzt von Dorothee Markert und Antie Schrupp