Einleitung

Das zerstückelte Leben. Ein philosophischer Briefwechsel.

von María Isabel Peña Aguado und Bettina Schmitz, mit einem Nachwort von Elisabeth Schäfer. ein-FACH-verlag Aachen, September 2004, 318 Seiten, Euro 19.80

”Die Königin von Spanien (im Exil) hat das Mittelmeer der Misere der Frauen (und somit der Menschheit) soeben neu entdeckt. Sie hat Nanni Poppins, die sonst immer wortlos mit dem Wind wegfliegt, wenn ihr irgendetwas nicht gefällt, als ihre Begleiterin gewählt. Und nun unternehmen die beiden gemeinsam eine Reise auf diesem trüben Wasser der Geschichte der Frauen. Obwohl es so ein Elend ist, das sie entdecken und das immer schon da ist, amüsieren sie sich köstlich und verlieren viele Worte. Einige davon haben die Herausgeberinnen dieses Briefwechsels aufgesammelt und  machen sie nun den geneigten Leserinnen und Lesern zugänglich. Wenn diese nicht davor zurückschrecken, das Altbekannte und zu oft Verdrängte neu zu entdecken, werden sie eine Menge Spaß dabei haben können.”

Fast zwei Jahre lang haben sich Marianne und Raquel Briefe geschrieben. Beide sind Philosophinnen, Schriftstellerinnen und Mütter, und sie haben den Anspruch, sich mit den Anforderungen, die diese Lebensbereiche ihnen stellen, auch intellektuell auseinander zu setzen. In ihren Briefen gelingt es ihnen, die Bruchstücke, in die ihr Leben zu zerfallen droht, schreibend und denkend wieder zusammenzufügen und dadurch einen eigenen Ort für ihr Denken und Handeln entstehen zu lassen. Indem sie durch die Worte den Austausch mit ihrer jeweiligen Alltagswelt produktiv gestalten, gelingt es ihnen auch, neue Muster in der Verbindung zwischen Öffentlichem und Privaten aufzeigen. Einerseits gewähren die Briefe Einblicke in die Dynamik des Denkens und Schreibens, andererseits wird der Briefwechsel selbst zur phantastischen Reise.

Bei den folgenden beiden Texten handelt es sich einmal um das Vorwort zu dem Buch, einem Brief, den Raquel und Marianne an ihre Leser/innen geschrieben haben. Auch Text 2, das Nachwort, ist wiederum ein Brief, diesmal von Lilli, der ersten Leserin des Briefwechsels, die Raquel und  Marianne antwortet.