diotimacomunità filosofica femminile

Präsentation

Diotima entsteht 1983 als Philosophische Frauengesellschaft an der Universität Verona. Nach dem Motto „ Frau sein und philosophisch denken” bricht sie mit der tradierten und eingebürgerten Universalität und Neutralität der philosophischen Diskussion.

Einige dieser Frauen kamen aus der Universität, andere von außerhalb, alle spürten die Liebe zur Philosophie und fühlten sich mit dem Gedanken und der Politik der feministischen Bewegung verbunden, insbesondere mit dem Feminismus des Andersseins. Grundlage waren die philosophischen Überlegungen von Luce Irigaray und die theoretische und praktische Erfahrung der Buchhandlung der Frauen in Mailand.

Im Laufe der Jahre hat Diotima die Anfangsideen beibehalten und verstärkt und sich nicht als Gruppe bezeichnet, sondern als Praxis der Beziehung zwischen Frauen. Viele Frauen haben zur Initiative Diotima beigetragen: Die Frauen der Gründungsphase, die Dazugekommenen und damaligen Mädchen, die inzwischen Frauen geworden sind.

Manche sind nicht mehr unter uns, andere haben sich entfernt. Es gab Reisegefährten, die später einen anderen Weg eingeschlagen haben. Viele Andere, nah und fern, hatten im Laufe der Zeit eine enge Beziehung und haben einen Dialog aufgebaut, haben an unseren Treffen, Vorlesungen und Seminaren teilgenommen. Sie haben bei der Verfassung der Bücher und Zeitschriften zusammengearbeitet und bei so vielen Unternehmungen mitgemacht … Es ist richtig schwer, sich an alles zu erinnern. Das Ganze hat uns bereichert und bis hierher geführt. Wir haben es „Diotima machen“ genannt.

“Diotima machen” beinhaltet unterschiedlichste und wesentliche Aktivitäten: Vor allem die Pflege der Beziehungen, Substanz unserer philosophischen und politischen Praxis, und die ständige Anstrengung zu Wort zu bringen, was wir sind, was wir tun, was wir erleiden als Einzelne und mit Anderen, die Welt in der wir leben, die Lage in der wir uns befinden, kraft des Geschlechtsunterschieds, der uns kennzeichnet. Das Anders-Sein als Leitgedanke und was daraus erfolgt ist Thema unseres ersten Buches mit dem Titel “Der Gedanke des Geschlechtsunterschieds”, was für uns eigentlich “Das Denken des Geschlechtsunterschieds” bedeutet. Kein Glasturm, sondern ein symbolischer Ort, wo Begriffe gefunden und Themen formuliert wurden, die unserer Weltanschauung entsprachen, als sie den Sinn unserer Erfahrung und der Welt eröffneten, und ihn nicht zementieren wollten.

Im Rahmen dieser Praxis, die Chiara Zamboni “Denken in Präsenz” bezeichnet hat, wurden nach und nach die Begriffe genannt, auf die sich unsere Tätigkeit konzentriert hat: Der symbolische Rang der Mutter, die Muttersprache, die weibliche Autorität, das Wissen durch Erfahrung, die Politik, getrennt von der Macht, die Arbeit über das Negative, die Philosophie als philosophische und politische Praxis des Symbolischen.

Worte und Praxis, die von sich und von der Arbeit in Präsenz ausgehen, aber auch in Kontinuität mit dem größeren Zusammenhang des Feminismus und der feministischen Bewegung, innerhalb derer diese Begriffe im Umlauf waren, genauso wie wir.

Die Arbeit in Präsenz war sicher zentral, wir blieben dennoch nie stehen. Der Ideenaustausch und das Netz der Beziehungen, das uns unterstützt, haben uns immer in Bewegung gehalten.

Über dreißig Jahre Treffen, Seminare, Konferenzen, Reisen, um andere Frauen und andere Gedankengänge kennenzulernen, halbjährliche Diskussionsforen mit Gastfreundinnen aus nahen und fernen Ländern, Aktivitäten in Verbindung mit der Universitätsbildung, wie Master, Diplomarbeit, Vorlesungen an nicht akademischen Orten, die Einrichtung dieser Internetseite und die Veröffentlichung der Online-Zeitschrift. Unter den verschiedenen Aktivitäten verdient besondere Erwähnung das jährliche sogenannte „Große Seminar“, mit dem Einsatz aller Beteiligten über ein Thema, zu dem eine Reihe von Vorlesungen stattfinden.

Dieses „Große Seminar“ war immer stark besucht, nicht nur von Studentinnen und Studenten, sondern auch von Frauen und Männern, die die Universität wegen Diotimas Lehre besuchen. Aus diesen Begegnungen entstanden in der Regel unsere Bücher. Auch diese waren Anlass für Begegnungen und Austausch an verschiedensten Orten. In vielen Fällen wurden sie übersetzt und haben somit neue Initiativen und Beziehungen gestartet.

Außer den Büchern und Initiativen unter dem Namen Diotima wurden auch andere Initiativen und Veröffentlichungen in Verbindung mit Diotima gefördert, auf Wunsch einiger Frauen, Einzelpersonen und in Zusammenarbeit. Viele Initiativen sind noch im Gang und wir stellen uns vor… dass diese Herausforderung weiter bestehen wird.